Frauenau oder Lusen: Wo ankert die Glasarche endgültig?
Nach ihrer 29 Monate langen Reise durch Bayern und Böhmen hat die Glas-Arche vorläufig am Glasmuseum Frauenau festgemacht. Doch das ist nur ein Zwischenstopp: Sie soll in diesem Jahr erneut auf Tour gehen und wo sie nach einem eventuellen Halt am Brandenburger Tor endgültig ihre Heimat finden wird , ist heftig umstritten. Nationalpark-Chef Karl-Friedrich Sinner wünscht sich einen Standort, der das verbindende Element der Nationalparke Bayerischer Wald und Sumava betont. Die Gemeinde Frauenau sähe das außergewöhnliche Kunstwerk jedoch gerne vor ihrem Glasmuseum.
Ein wichtiger Grund für den Heimathafen Lusen: Die Reise der Arche habe am Lusen begonnen und der Standort müsse Wildnis und Dynamik symbolisieren. Außerdem müsse der Standort gut erreichbar sein, was auf einem Platz im Bereich des Lusens ebenfalls gegeben wäre. Sinner hat nun einen Ort am Anfang des Lusen-Sommerweges unterhalb einer Schutzhütte im Auge, an dem sich die Wege zum Lusen, zum Rachel und zu der Blauen Säule schneiden.
Aber auch für den Standort im Museumspark Frauenau gibt es gute Argumente: Das grüne Schiff wurde vom Frauenauer Glaskünstler Ronald Fischer und dem Spiegelauer Glasbläser Hubert Stern geschaffen, für Frauenau spricht, dass die Kunst dort näher am Menschen sei.
und es gibt eine Unterschriftenaktion mit 600 Unterschriften für die Arche in Frauenau.
Die Glasarche erregte Aufsehen: An 19 Standorten in der freien Natur, auf Dorf- und Marktplätzen, regte das gläserne Schiff zu Diskussionen und Gesprächen über die Natur und das Miteinander von Menschen an.
Ihre Reise begann am Lusen, rings um die Arche fanden an den verschiedenen Orten immer wieder Veranstaltungen statt, was auch dazu führte, dass das Projekt des Vereins WaldZeit mit einem renommierten Naturschutz-Preis ausgezeichnet wurde. Mittlerweile ist die Reise der Arche sogar in einem Buch dokumentiert, das von der Hauptorganisatorin Sabine Eisch herausgegeben wurde.
Bevor das Kunstwerk endgültig vor Anker geht, begibt sie sich aber nach dem derzeitigen Stand der Dinge nochmals auf Abschieds-Tournee: Der Nationalpark versucht zusammen mit WaldZeit, eine Reise der Glasarche durch vier deutsche Nationalparke in ganz Deutschland zu organisieren. Krönender Abschluss könnte dann die Bundeshauptstadt Berlin sein. Geplant ist ein kurzes Gastspiel im Herzen der Hauptstadt, verbunden mit einer begleitenden Ausstellung über Bayerwald und Nationalpark.