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neues_im_nationalpark_bayerischer_wald [2019/01/22 18:34]
gfreund [Mehr Luchse in den Nationalparks Bayerischer Wald und Å umava nachgewiesen]
neues_im_nationalpark_bayerischer_wald [2019/02/15 11:45]
gfreund [Was ist eigentlich Biodiversität?]
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 **Interessantes aus dem Geschehen im Nationalpark Bayerischer Wald** **Interessantes aus dem Geschehen im Nationalpark Bayerischer Wald**
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 +=====Minister mit Schneeschuhen im Nationalpark unterwegs=====
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 +{{ https://​www.waidlerwiki.de/​lib/​exe/​fetch.php?​w=120&​h=79&​t=1550229898&​tok=b52c7a&​media=minister_mit_schneeschuhen_durch_den_urwald.jpg?​200|Die Bedeutung von Totholz für die Biodiversität erklärte stellvertretender Nationalparkleiter Jörg Müller (r.) Umweltminister Thorsten Glauber (2.v.r). Bei der Wanderung mit dabei waren MdL Manfred Eibl (hinten v.l.), Ulrike Lorenz, zuständige Referatsleiterin des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz,​ sowie Ranger Mario Schmid. (Foto: Elke Ohland/​Nationalpark Bayerischer Wald)}}
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 +**Erster Besuch von Bayerns neuem Umweltminister Thorsten Glauber im Nationalpark**
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 +Einen ersten Besuch hat Umweltminister Thorsten Glauber dem Nationalpark Bayerischer Wald abgestattet. Auf dem Programm stand dabei in erster Linie, die Eckdaten des Schutzgebietes sowie die Philosophie „Natur Natur sein lassen“ kennenzulernen.
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 +Dazu führte Prof. Jörg Müller, stellvertretender Leiter des Nationalparks,​ den Minister direkt durch das Urwaldgebiet [[Hans-Watzlik-Hain]] bei Zwieslerwaldhaus. Mit Schneeschuhen ausgestattet konnte sich der Minister einen ersten Eindruck von dem Schutzgebiet und den dort vorkommenden Lebensräumen verschaffen. „Im Nationalpark können auf großer Fläche natürliche Prozesse ohne menschliche Eingriffe ablaufen“,​ erklärte Müller. Umweltminister Glauber zeigte sich von den Erläuterungen beeindruckt und freute sich auf den nächsten Termin in der entstehenden Waldwildnis des Nationalpark:​ „Der Nationalpark bietet eine einzigartige Naturvielfalt. Er ist von großer Bedeutung für den Erhalt der Biodiversität und ein wichtiger Magnet für Naturerlebnisse. Wir wollen den ältesten Nationalpark Deutschlands zu seinem 50. Jubiläum im Jahr 2020 weiter stärken.“
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 +Nach der Schneeschuhwanderung,​ bei der Thorsten Glauber auch von MdL Manfred Eibl begleitet wurde, stand eine Diskussionsrunde mit den Junior Rangern im Wildniscamp auf dem Programm. MdL Alexander Muthmann, Vorsitzender der Junior Ranger, und Geschäftsführer Mario Schmid gaben einen kurzen Einblick in die Aktivitäten des Vereins, danach hatten einige Junior Ranger noch die Gelegenheit,​ mit dem Minister zu sprechen. Glauber betonte dabei: „Ich freue mich über das große Engagement aller Beteiligten,​ vor allem der Kinder und Jugendlichen. Was hier im Nationalpark geleistet wird ist ein Vorbild für die Umweltbildung und für die Verständigung mit der Bevölkerung“,​ so Glauber. Wichtig sei, dass die Nationalpark-Idee von den Menschen getragen werde. Das Modell der Junior Ranger leiste hierzu einen wichtigen Beitrag.
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 +=====Was ist eigentlich Biodiversität?​=====
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 +{{ https://​www.waidlerwiki.de/​lib/​exe/​fetch.php?​w=120&​h=76&​t=1550231025&​tok=95bafc&​media=biodiversitaet.jpg?​200|Das bisher erarbeitete Konzept, das auch verschiedene Spiele beinhaltet, wurde von den Teilnehmern am Freiwilligen Ökologischen Jahr des Nationalparks getestet. (Foto: Rita Gaidies/​Nationalpark Bayerischer Wald)}}
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 +**Nationalpark und Böhmerwaldschule Österreich entwickeln neues Konzept in der Umweltbildung**
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 +Biodiversität – dieses Wort taucht ständig in den Medien auf. Doch die wenigsten Menschen wissen, was sich dahinter verbirgt. Um das zu ändern, tüftelt Elisabeth Frank, Umweltpädagogin und Projektbetreuerin im [[Jugendwaldheim]] des Nationalparks Bayerischer Wald, gerade ein neues Umweltbildungskonzept im Rahmen eines grenzüberschreitenden Interreg-Projekts aus. Unterstützt wird sie dabei von Iris Niederdöckl,​ Umweltpädagogin der Böhmerwaldschule Österreich,​ Rupert Fartacek, Förster und Geschäftsführer der Böhmerwaldschule Österreich,​ sowie Rita Gaidies, Leiterin des Jugendwaldheims.
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 +Mit dem fertigen Konzept soll nicht nur Kindern und Jugendlichen,​ sondern auch Erwachsenen die Vielfalt der Arten und Lebensräume nähergebracht werden. Geplant ist, dass es sowohl in der Böhmerwaldschule als auch im Jugendwaldheim angeboten wird. „Wir wollen dabei nicht nur Schulklassen,​ sondern auch Vereine und alle anderen interessierten Gruppen erreichen und für das Thema Biodiversität mit den Schwerpunkten Wasser, Boden, Totholz und Natura 2000 begeistern “, erklärt Elisabeth Frank. Ein weiterer Aspekt ist die Stärkung der Zusammenarbeit zwischen Gebieten mit unterschiedlichen Schutzkonzepten. „Das ähnliche Landschaftsbild sowie die gemeinsame Geschichte des Böhmerwaldes dienen dabei als verbindendes Element zwischen dem Nationalpark und der Böhmerwaldschule.“
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 +Bis zum Jahr 2020 soll das Konzept fertig sein, getestet wurde es bereits jetzt. Und zwar von den Teilnehmern am Freiwilligen Ökologischen Jahr, die im Nationalpark eingesetzt sind, bei einem gemeinsamen Austausch in der Böhmerwaldschule. Von den jungen Erwachsenen wurden beispielsweise diverse Versionen eines Memorys zum Thema Artenvielfalt durchgespielt,​ anschließend kritisch bewertet und Verbesserungsvorschläge diskutiert.
  
  
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 Waren es im Beobachtungszeitraum von Mai 2015 bis April 2016 noch 21 selbstständige,​ also erwachsene und halbwüchsige [[Luchse]] und drei Jungtiere, konnten 2016/2017 bereits 27 selbstständige Tiere und elf Jungtiere registriert werden. Im Luchsjahr 2017/2018 sind es sogar 29 selbstständige Tiere und sieben Junge. „Im Jahr 2009, als wir mit dem Monitoring begonnen haben, waren es nur zehn selbständige Tiere und acht Junge“, erklärt Privatdozent Dr. Marco Heurich, beim Nationalpark Bayerischer Wald zuständig für das Projekt. „Das ist eine erfreuliche Entwicklung.“ Waren es im Beobachtungszeitraum von Mai 2015 bis April 2016 noch 21 selbstständige,​ also erwachsene und halbwüchsige [[Luchse]] und drei Jungtiere, konnten 2016/2017 bereits 27 selbstständige Tiere und elf Jungtiere registriert werden. Im Luchsjahr 2017/2018 sind es sogar 29 selbstständige Tiere und sieben Junge. „Im Jahr 2009, als wir mit dem Monitoring begonnen haben, waren es nur zehn selbständige Tiere und acht Junge“, erklärt Privatdozent Dr. Marco Heurich, beim Nationalpark Bayerischer Wald zuständig für das Projekt. „Das ist eine erfreuliche Entwicklung.“
  
-Insgesamt wurden auf einer Fläche von 820 Quadratkilometern über einen Zeitraum von 100 Tagen an 66 Standorten 105 Kameras ​aufgestellt. ​ An 70 Prozent der ausgewählten Standorte konnten Luchse fotografiert werden. „Geht ein Tier an der Fotofalle vorbei, wird es automatisch aufgenommen“,​ erklärt Heurich. Die Fellzeichnung des Luchses ist äußerst variabel und bei jedem einzelnen Tier so einzigartig wie ein Fingerabdruck. „Durch eine Analyse der Fellmuster lassen sich einzelne Tiere eindeutig identifizieren.“+Insgesamt wurden auf einer Fläche von 820 Quadratkilometern über einen Zeitraum von 100 Tagen an 66 Standorten 105 [[Fotofallen]] ​aufgestellt. ​ An 70 Prozent der ausgewählten Standorte konnten Luchse fotografiert werden. „Geht ein Tier an der Fotofalle vorbei, wird es automatisch aufgenommen“,​ erklärt Heurich. Die Fellzeichnung des Luchses ist äußerst variabel und bei jedem einzelnen Tier so einzigartig wie ein Fingerabdruck. „Durch eine Analyse der Fellmuster lassen sich einzelne Tiere eindeutig identifizieren.“
  
 Die Ergebnisse zeigen damit auch, dass die Luchse in den beiden Nationalparks ein relativ hohes Alter erreichen können. Beispielsweise wurde ein männlicher Luchs bis zum Jahr 2015 immer wieder abgelichtet und war damals 13 Jahre alt. Auch eine Luchsin konnte acht aufeinanderfolgende Jahre nachgewiesen werden, zuletzt hatte sie ein Alter von 14 Jahren. Die Beutetierbestände seien dabei in den vergangenen Jahren auf gleichem Niveau geblieben. Die Ergebnisse zeigen damit auch, dass die Luchse in den beiden Nationalparks ein relativ hohes Alter erreichen können. Beispielsweise wurde ein männlicher Luchs bis zum Jahr 2015 immer wieder abgelichtet und war damals 13 Jahre alt. Auch eine Luchsin konnte acht aufeinanderfolgende Jahre nachgewiesen werden, zuletzt hatte sie ein Alter von 14 Jahren. Die Beutetierbestände seien dabei in den vergangenen Jahren auf gleichem Niveau geblieben.

neues_im_nationalpark_bayerischer_wald.txt · Zuletzt geändert: 2021/11/10 10:12 von gfreund

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