Landtag beschließt gravierende Änderung für die Naturzonen im Nationalpark Bayerischer Wald

Nationalparkleiter Sinner: kein guter Tag für die Region! Landrat Muthmann fordert als Konsequenz künftig den Großteil der Zuschüsse nur noch in den Alt-Nationalpark fließen zu lassen, da dieser damit das Herzstück des Nationalparks bleibe.

Eine Überraschung hat es in der Sitzung des Umweltausschusses im Bayerischen Landtag gegeben: Sogenannte Naturzonen im Erweiterungsgebiet des Nationalparks Bayerischer Wald - also Gebiete in denen der Borkenkäfer nicht bekämpft werden darf - werden nur noch ausgewiesen, wenn alle Gemeinden im Kommunalen Nationalparkausschuss zustimmen. Das hat der Ausschuss mit CSU-Mehrheit beschlossen und folgte damit einer Petition der Gemeinde Lindberg.
Der Umweltausschuss hatte sich mit vier Petitionen zum Nationalpark zu befassen.

Nationalparkchef Sinner (rechts) mit Landrat Muthmann (2. v.r.),
Landrat Wölfl (links) und den Abgeordneten des Umweltausschusses
bei deren Besuch im Juli 2005 im neuen Nationalparkgebiet

Die Entscheidung wurde im Gebiet des alten Nationalparks stark kritisiert, denn die von Naturschützern geforderte Erweiterung der Schutzzonen ist damit so gut wie unmöglich gemacht worden. Künftig kann eine einzige Gemeinde im Kommunalen Nationalparkausschuss verhindern, dass eine Naturzonenerweiterung beschlossen wird. In der Praxis bedeutet dies, dass die geplanten Erweiterungen im neuen Nationalparkgebiet nicht mehr realisierbar sind, denn das Veto der Gemeinde Lindberg genügt, um das zu verhindern.

Landrat Alexander Muthmann fordert nun als Konsequenz zu der Entscheidung dass künftig mehr Geld für den Alt-Nationalpark, der damit das Herzstück des Nationalparks bleibe, bereitgestellt werden muss: „Der Schwerpunkt der Naturentwicklung muss künftig den Grossteil der infrastrukurellen Zuschüsse erhalten“.

siehe auch unsere Artikel Nationalpark Bayerischer Wald: Wald braucht Chance zum ursprünglichen Wachstum und Landtagsabgeordnete besuchen Nationalpark Bayerischer Wald