Benutzer-Werkzeuge

Webseiten-Werkzeuge


nationalpark_aktuell

Unterschiede

Hier werden die Unterschiede zwischen zwei Versionen angezeigt.

Link zu dieser Vergleichsansicht

Beide Seiten der vorigen RevisionVorhergehende Überarbeitung
nationalpark_aktuell [2025/05/29 09:58] gfreundnationalpark_aktuell [2025/05/31 07:29] (aktuell) – [Wilde Natur tanken auf dem Seelensteig] gfreund
Zeile 18: Zeile 18:
    
  
-==========Wilde Natur tanken auf dem Seelensteig==========+==========Viele Mäuse sorgen für viel Eulennachwuchs==========
  
-{{ https://www.waidlerwiki.de/_media/npv_bw_seelensteig.jpg?200w=120&h=120&tok=1bd811|Bei einer Wanderung über den Seelensteig können Führungsteilnehmer die Seele baumeln lassen. (Foto: Gregor Wolf / Nationalpark Bayerischer Wald)}}+{{ https://www.waidlerwiki.de/_media/npv_bw_-_pm_45-25_viele_maeuse_sorgen_fuer_viel_eulennachwuchs_2_.jpg?200w=120&h=120&tok=c9eef1|Sobald Baumkletterer und Forstwirtschaftsmeister Stefan Rodler beim Nistkasten angekommen ist, werden die jungen Käuze vorsichtig in eine Transportbox eingepackt.(Foto: Gregor Wolf / Nationalpark Bayerischer Wald)}}
    
  
-Ökumenische meditative Wanderung **am Freitag, 30. Mai** nahe [[Spiegelau]]+ 
 +**Nationalpark kann insgesamt 18 Käuze beringen – Drei Bruten der Waldohreule nachgewiesen** 
 + 
 +Wie gut ein Eulenjahr ist, hängt immer vom Mäusejahr ab. Denn wenn es zu wenig Mäuse gibt, gibt es zu wenig Futter für die Eulen – und diese sorgen dann intuitiv für entsprechend weniger Nachwuchs. In diesem Frühjahr gab es viele Mäuse und viele junge Eulen. Eine gute Nachricht, wie Prof. Jörg Müller, Leiter des Sachgebietes Naturschutz und Forschung, findet. Und viel Arbeit für das Beringungsteam des Nationalparks Bayerischer Wald.
  
    
-Die Seele baumeln lassen und wilde Natur tanken, das geht an einem Ort im Nationalpark Bayerischer Wald besonders gut, dem [[Seelensteig]] bei Spiegelau. Dieser ist auch das Ziel von Diakonin Gabriela Neumann-Beiler und Waldführer Dr. Wilhelm Hoff bei einer leichten meditativen Wanderung aus der Reihe „Nationalpark und Schöpfung“. Das Motto „NaturZEIT für die Seele“ passt entsprechend gut zur Tour am Freitag, 30. Mai. 
  
-Treffpunkt für die rund zweistündigekostenlose Führung (reine Gehzeit zirka eine halbe Stunde) ist um 15:45 Uhr am Parkplatz Park & Ride [[Spiegelau]], wo der Igel-Bus abfährtMit dem Bus wird bis zum Parkplatz Seelensteig gefahren und wieder zurückVom Parkplatz Seelensteig geht die kleine Wanderung losTeilnehmer sollten eventuelle Buskosten in Höhe von rund fünf Euro einplanen.+Helmut Hackl und Stefan Rodler sind gespannt. Gemeinsam packen sie Seile, eine große Box sowie jede Menge Utensilien aus dem Auto und gehen ein Stück in den Wald hinein. Es gilt drei kleine Waldkäuze zu beringen. Dass die Vögel in diesem Nistkasten im [[Reschbachtal]] sitzen, weiß Vogelberinger Helmut Hackl, der im Nationalpark für Artenund Biotopschutz zuständig ist, schon längerJedes Jahr zu Beginn der Brutsaison überprüft er alle Nistkästen in seinem Zuständigkeitsbereich regelmäßig, notiert Bruterfolge und die Zeiten, in denen der Nachwuchs geschlüpft ist„Ich begleite die Jungvögel letztendlich bis sie aus dem Nistkasten klettern“, sagt HacklUnd nachdem dies bald so weit sein wird, muss er zusammen mit seinem Kollegen Stefan Rodler nun schnell sein.
  
    
  
-Veranstalter dieser Wanderung ist der Pfarrverband Spiegelau, die Kirche + Tourismus Bayerwald des Evangelischen Dekanats Passau und der Nationalpark Bayerischer Wald.+Rodler ist Forstwirtschaftsmeister im Nationalpark und hat eine spezielle Ausbildung als Baumkletterer. Bei der Eulen-Beringung ist seine Hilfe unabdinglich. Gekonntmit Gurt und Seilen gesichert, klettert er hinauf zum Nistkasten und holt vorsichtig einen Jungvogel nach dem anderen heraus. Sicher eingepackt in einer Transportbox geht es dann nach unten, wo schon Helmut Hackl wartet. „Ich kontrolliere den Gesundheitszustand der Vögel und dann kommt auch schon der Metallring an einen Fuß.“ Jeder Metallring hat eine Nummer. „So können die Vögel ein Leben lang ihrem Geburtsort zugeordnet werden.“ Von Bedeutung ist dies für die Forschung und den Schutz der Eulen. „Dadurch erhalten wir Infos darüber, wie sich die die Populationen entwickeln und ob die Lebensraumbedingungen bei uns im Schutzgebiet passen.
  
    
 +
 +In diesem Jahr hat der Ring am Fuß den Forschern schon zweimal wertvolle Informationen geliefert, wie Forschungschef Jörg Müller berichtet. „Wir konnten heuer zwei Habichtskauz-Weibchen wiederfangen und anhand der Ringe ihre Herkunft ablesen.“ Eines davon ist vor 16 Jahren im Zoo Nürnberg geschlüpft, wurde im gleichen Jahr ausgewildert und lebt nun im Bereich bei Neuschönau. „Das zweite Weibchen ist acht Jahre und wurde von uns selbst in der Nähe des Tier-Freigeländes bei Altschönau beringt.“ Nun brütet sie nahe der [[Racheldiensthütte]]. „Das zeigt uns, dass sich die Vögel im Schutzgebiet wohlfühlen und durch die Philosophie ,Natur Natur sein lassen´ ideale Lebensräume mit Totholzstümpfen und Baumhöhlen entstehen.“ Dass die Käuze immer häufiger in Bäumen und Stümpfen brüten, mache das Monitoring immer schwieriger. „Aber so soll es sich ja gerade entwickeln.“
 +
 + 
 +
 +Insgesamt konnten im Frühjahr 2025 fünf Habichtskäuze und 13 Waldkäuze beringt werden. Im vergangenen Jahr waren es nur zwei Habichtskäuze und drei Waldkäuze. „Ein sehr gutes Eulenjahr hatten wir auch 2021, in dem wir sieben Habichtskäuze und 13 Waldkäuze beringen konnten“, so Müller. Was in diesem Jahr eine Besonderheit ist, sind drei Bruten der Waldohreule. „Diese Art ist die seltenste bei uns im Schutzgebiet. Nur in guten Mäusejahren brütet die Art im Nationalpark. Dabei nutzen sie verlassene Krähennester.“
 +
 + 
 + 
 +
 + 
 + 
 +
  
 ==========Spüren, wie gut der Wald tut========== ==========Spüren, wie gut der Wald tut==========
nationalpark_aktuell.1748512729.txt.gz · Zuletzt geändert: 2025/05/29 09:58 von gfreund